Jugend unter der NS-Herrschaft
^ Вверх

Jugend unter der NS-Herrschaft

 

Bis 1933 gab es die Jugendabteilung der NS-Kampfverbände. Diese Hitlerjugend (HJ) hatte Ende 1932 ca. 100 000 Mitglieder. Nach der Machtübertragung an Hitler und die NSDAP, im Sommer 1933, war sie auf 3,5 Mio. angewachsen. Die Verbindung der bündischen Traditionen aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und aus der Weimarer Zeit mit dem „revolutionären Gedankengut“ der Nationalsozialisten machte den Reiz der HJ aus.

Die Jugendlichen wurden durch Fahrten, Zeltlager, Heimabende und andere gemeinsame Unternehmungen angesprochen. Die HJ Uniform, die zahlreichen Ämter der Hitlerjugend und die Möglichkeit, eigenständig Verantwortung tragen zu können, waren für viele Jugendliche attraktiv. Besonders groß war der Zulauf bei der Organisation der 10- bis 14jährigen. Die Schlagworte der Hitlerjugend „Führer und Gefolgschaft“, „Ehre“, „Treue“, „Gemeinschaft“, „Blut und Boden“, „Rasse“ usw. waren inhaltlich zum großen Teil auch schon in der Jugendbewegung vor 1933 bekannt und bestimmten dort das Denken der bürgerlichen Jugend.

Hitler wies der Hitlerjugend die zentrale Aufgabe zu, die Jugend im nationalsozialistischen Sinn zu erziehen und sicherzustellen, dass die Jugendlichen dem NS-Staat ergeben und unkritisch dienen würden. Die Erziehung der Jungen hatte das Ziel, „Soldaten der Bewegung“ heranzubilden.

Ab 1939 wurde die Hitlerjugend zur Staats-Jugend erklärt, ab 1939 war der Dienst in der Hitlerjugend Pflicht. Die zunehmende Militarisierung der Veranstaltungen und die offene Vorbereitung der Jugendlichen auf den Krieg führte dazu, dass eine größer werdende Zahl von Jugendlichen die Hitlerjugend ablehnte. Der „Dienst“ in der Hitlerjugend wurde für sie zu einer lästigen Pflicht. Doch aus der Verweigerung wurde nur selten „Widerstand“.

In der Schule war die Hitlerjugend zunächst eine von den Lehrern gefürchtete Gegenmacht. „Revolutionäre“ HJ-Führer stellten die Autorität der Lehrer in Frage. Bei Auseinandersetzungen zwischen Lehrern und Hitlerjugend ging die Hitlerjugend jeweils als Sieger hervor. Das überkommene Schulsystem wurde erschüttert. Die hohe Zahl der Störungen des regelmäßigen Unterrichts durch Veranstaltungen der Hitlerjugend führte zu einem Qualitätsverlust der Schulbildung. Daraufhin wurden die Aktivitäten der Hitlerjugend in der Schule etwas zurückgedrängt.

Einige Jugendliche organisierten sich in spontanen Gruppen, die sich durch ihre Kleidung und durch ihre Freizeitgestaltung bewusst von der Hitlerjugend absetzten. Die bekanntesten dieser Gruppen waren die „Edelweiß-Piraten“, die sich an Rhein und Ruhr während des Krieges bildeten.

 

I. Beantworten Sie die Fragen zum Text: 

  1. Wie viel Mitglieder hatte Hitlerjugend Ende 1932?
  2. Was machte den Reiz der HJ aus?
  3. Wodurch wurden die Jugendlichen angesprochen?
  4. Was bestimmte das Denken der bürgerlichen Jugend?
  5. Worin bestand die wichtigste Aufgabe der HJ?
  6. Warum lehnte eine große Zahl von Jugendlichen die HJ ab?
  7. Wie benahm sich die HJ in der Schule?
  8. Welche Jugendgruppen gab es noch damals in Deutschland?

 

II. Setzen Sie die passenden Wörter ein: 

  1. Den Instituten… man jährlich feste Beträge aus dem Etat .
  2. … findet im Freien statt.
  3. Das hat keinen… mehr für mich.
  4. Das Bild … ihn nicht besonders.
  5. Sie … jede Gewalt gegen Menschen aus religiösen Gründen.
  6. Der Tod aller Armen in der Scheune… uns tief.
  7. Die Fliegen werden mir … .
  8. Dieses Geschäft  brachte 1000 Euro … .
  9. … Sie, dass Sie die benötigte Unterstützung bekommen.
  10.  Der Dienst in der Verwaltung ist noch immer … .

___________________

ablehnen, attraktiv, zuweisen, erschüttern, die Veranstaltung, sicherstellen, ansprechen, der Verlust, der Reiz, lästig

 

III. Definieren Sie die folgenden Begriffe und bilden Sie damit eigene Sätze: 

Jugendabteilung- Kampfverband- Machtübertragung- Qualitätsverlust- Freizeitgestaltung- in Frage stellen.