Geschichte und Struktur der NSDAP
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Geschichte und Struktur der NSDAP

 

Die 1919 als Deutsche Arbeiterpartei gegründete, 1920 umbenannte nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei war lange Zeit eine der kleinen Bewegungen, in denen sich die Gegner der noch jungen Weimarer Republik sammelten. Bis 1924 beteiligte sich die NSDAP nicht an Wahlen.

Seit 1921 war Adolf Hitler als Vorsitzender die bestimmende Person innerhalb der NSDAP. Der 1889 in Braunau, Österreich, geborene Sohn eines Zollbeamten nahm immer stärker die Rolle eines charismatischen Führers ein. Von 1908 bis 1913 hatte Hitler ohne festen Beruf und ohne abgeschlossene Schulbildung von Gelegenheitsarbeiten als freier Künstler in Wien gelebt. Anerkennung als Kunstmaler blieb ihm dort versagt. 1914 meldete er sich in München als Kriegsfreiwilliger. Durch die Niederlage Deutschlands und die Novemberrevolution wurde der Gefreite Hitler, wie viele Frontsoldaten, tief getroffen. Er fasste den Entschluss, Politiker zu werden.

Hitlers provokatorische Reden, seine Anklagen gegen die „Regierung der Novemberverbrecher“ und seine fanatischen Beschuldigungen der Juden, am Unglück Deutschlands schuld zu sein, beeindruckten die Menschen. Im November 1923 versuchte Hitler in München durch einen Putsch die Reichsregierung zu stürzen. Der dilettantische Versuch blieb bereits im Ansatz stecken.

In der Haft diktierte Hitler sein Buch „Mein Kampf“, wo er seine „ Weltanschauung“ niederlegte. Dieses Buch wurde für die 1925 wiedergegründete NSDAP der ideologische Rahmen. Hitler wollte nicht nur die Grenzen von 1918 revidieren, sondern den Deutschen die Vormachtstellung in Europa verschaffen. Die NSDAP, die 1930 130000 Mitglieder zählte, war eine „junge“ Partei: 70% der Mitglieder waren zu dieser Zeit jünger als 40 Jahre. Nach Angaben der parteioffiziellen Statistik waren im September 1930 26,3% der Mitglieder Arbeiter, 24% Angestellte, 18,9% Selbständige, 7,7% Beamte, 13,2% Bauern. In der Partei waren die mittelständischen Berufe eindeutig überrepräsentiert, aber die Arbeiter aus kleineren und mittleren Betrieben außerhalb der Großstädte bildeten die stärkste soziale Gruppe. Über Sympathisanten gelang es der NSDAP, in allen Schichten der Bevölkerung Fuß zu fassen. In der Wirtschaftskrise 1929-32 gelang es dem Agitator Hitler die Massen für sich zu mobilisieren. Die Reichstagswahlen 1930 brachten den großen politischen Erfolg. Der Anstieg ihrer Reichstagsmandate von 12 auf 107 war beispiellos in der Geschichte des Parlamentarismus. 1932 gewann die NSDAP dann 230 von 608 Mandaten; 13,8 Mio. Wahlberechtigte hatten für Hitler und dessen Partei gestimmt.

 

I. Beantworten Sie die Fragen: 

  1. Wie hieß die NSDAP 1919?
  2. Was war nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei  lange Zeit?
  3. Wer war seit 1921 die bestimmende Person innerhalb der NSDAP?
  4. Warum beschloss Hitler Politiker zu werden?
  5. Was beeindruckte die Menschen in Hitler?
  6. Wer bildete die stärkste soziale Gruppe der NSDAP?
  7. Wann gewann die NSDAP bei den Reichstagswahlen?

 

II. Ersetzen Sie die unterstrichenen Wörter durch Synonyme aus dem Text: 

  1. Alle Bürger nehmen an den Wahlen teil.
  2. Meine Schwester beschloss, freie Künstlerin zu werden.
  3. Seine außergewöhnliche Begabung als Redner machte auf alle einen großen Eindruck.
  4. Nach Angaben der Statistik bekam die Arbeiterpartei die Mehrheit der Stimmen.
  5. Die Bundesregierung ist fürdie Arbeitslosigkeit verantwortlich.
  6. Die ersten Experimente scheiterten schon im Ansatz.

 

III. Definieren Sie die folgenden Begriffe und bilden Sie damit eigene Sätze: 

Gelegenheitsarbeit- Kriegsfreiwilliger- Weltanschauung- Wahlberechtigter –Vormachtstellung- Fuß fassen.