Die fünf neuen Bundesländer: Sachsen
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Die fünf neuen Bundesländer: Sachsen

 

Sachsen: Fläche: 18 000 qkm; Einwohner: ca. 4,6 Mio.; Landeshauptstadt: Dresden.

Görlitz an der Neiße ist die östlichste Stadt Deutschlands und liegt an der Grenze zu Polen. Den 2.Weltkrieg überstand die Stadt weitgehend unbeschadet. Sie gilt als eine der größten Renaissance-Anlagen nördlich der Alpen. Zu DDR-Zeiten waren keine Mittel für die Restaurierung der Altbausubstanz. Und man hatte eben nach der Wende gehofft, dass vom Westen mehr Unterstützung und Verständnis für die Altstadt aufgebracht wird. Aber bis jetzt ist das alles irgendwie im Sande verlaufen.

Die Stadt hat wenig von dem zu bieten, was Kapital anlockt: kaum Gewerbe, kaum Industrie. Durch die Stadt verläuft der 15. Längengrad, einer Meridian, auf den die Mitteleuropäische Zeit bezogen ist. Deshalb heißt sie international auch "Görlitz time".

Im 18. Jahrhundert wurde die Hausweberei zur wichtigsten Einnahmequelle der Oberlausitze ( Oberlausitz- die östlichste Region Sachsens). Aus der Tradition des Webens entwickelte sich später eine florierende Textilindustrie. Zu DDR-Zeiten waren die Textilbetriebe zu Kombinaten zusammengefasst und beschäftigten ca. 30 000 Menschen. Nur rund 500 Arbeitsplätze blieben der Textilbranche erhalten.

Meißen gilt als die Keimzelle des Landes Sachsen, denn sie war jahrhundertelang Residenz der sächsischen Herrscher. Als diese ihren Sitz nach Dresden verlegen, verliert Meißen seine politische Macht. Die danach unbedeutende Kleinstadt lebt erst wider auf, als August der Starke die Königliche Porzellanmanufaktur in die leerstehende Albrechtsburg verlegt. Ihre dicken Mauern sollen das kostbare Geheimnis des "Weißen Goldes" bewahren, das der Alchimist und Apotheker Böttger für ihn entdeckt hatte.

Die Manufaktur beschert der Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung. Heute ist Meißen kulturelles und wirtschaftliches Zentrum des Oberen Elbtals. Wer die Sehenswürdigkeiten einer zu Stein gewordenen über 1000jährigen deutschen Geschichte besichtigen will, muss sich jedoch mit Geduld wappnen. Meißen unterzieht sich derzeit einer gründlichen Sanierung.

Doch für viele ist Meißen die Stadt der „Blauen Schwerter“, die Wiege des europäischen Porzellans. Das berühmte „Meißner“ – nur echt mit den „Blauen Schwertern“ – lässt das Herz der Sammler höher schlagen, setzt aber ein gut gefülltes Konto voraus. Länger noch als mit dem Porzellan aber wird Meißen mit dem Weinbau in Verbindung gebracht, hat dieser doch inzwischen eine über achthundertjährige Tradition. Im nördlichsten Weinbaugebiet Europas lassen Sonne und Winzer einen vorzüglichen trockenen Wein reifen.

Wer den harmonischen Dreiklang aus Stadt, Porzellan und Wein selbst erleben will, der sollte bei seinem Ausflug ins alte Meißen viel Zeit mitbringen.     

 

I. Beantworten Sie die Fragen zum Text

  1. Wie groß ist die Fläche von Sachsen? Wie viel Einwohner leben in Sachsen? Wie heißt seine Hauptstadt?
  2. Was ist uns über Görlitz bekannt? Wo liegt es?
  3. Warum heißt die Mitteleuropäische Zeit auch “Görlitz time”?
  4. Was entwickelte sich aus der Tradition des Webens?
  5. Wie viele Arbeitsplätze gingen der Textilindustrie in der Oberlausitz verloren?
  6. Was wird in Meißen hergestellt?
  7. Wer hat das “Weiße Gold” entdeckt?
  8. Was hat Meißen noch zu bieten?

 

II. Geben Sie die Geschichte von Sachsen wieder: 

- das heutige Sachsen geht zurück auf das frühere Kurfürstentum;

- das 1423 aus verschiedenen sechs. Gebieten entstand;

- 1485 wieder geteilt;

- im 30-jährigen Krieg die Lausitz gewann und im 18. Jahrhundert lange in Personalunion mit Polen regiert wurde;

- danach folgte bescheidene Rolle im Schatten Preußens;

- 1918 wurde Sachsen Freistaat (Republik);

- seit 1945-49 gehörte zur DDR, die das Land in 3 Bezirke auflöste;

- erst 1990 erstand es neu.

 

III. Gebrauchen Sie statt der unterstrichenen Wörter die gegebenen Synonyme: 

  1. Görlitz an der Neiße liegt an der Grenze zu Polen.
  2. Die Stadt hat wenig von dem zu bieten, was Kapital anlockt.
  3. Durch die Stadt verläuft der 15. Längengrad.
  4. Die Manufaktur beschert der Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung.
  5. Die Touristen besichtigen die Sehenswürdigkeiten der deutschen Geschichte.
  6. Der berühmte “Meißner” setzt ein gut gefülltes Konto voraus.

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