Die Germanen werden Christen
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TEIL I. Einige Aspekte der Geschichte Deutschlands

 

Die Germanen werden Christen

 

Für die Germanen war die Natur von Göttern belebt. Wenn der Sturm um die Häuser heulte, so jagte der Göttervater Wotan auf seinem Pferd durch die Luft. Wenn der Donner grollte, so hatte der regenbringende Donar seinen Hammer auf die Erde geworfen. Um die Götter freundlich zu stimmen, brachten ihnen die Germanen in „Heiligen Hainen“ Opfer dar: Früchte, Tiere, Kriegsbeute und manchmal Menschen.

Aber auch andere Wesen – so glaubten sie – hausten auf der Erde und griffen zuweilen in das Leben der Menschen ein: Zwerge in den Höhlen, Riesen auf den Bergen, Nixen in den Gewässern. Es war eine bunte Welt der Götter und Geister. In Sagen und Märchen finden wir noch manche Spuren aus dieser Welt.

Diejenigen Germanenstämme, die auf der großen Völkerwanderung in das römische Weltreich vorgestoßen waren, hatten hier den christlichen Glauben kennengelernt. Häufig waren sie selbst Christen geworden. Vom Jahre 600 an aber wurde die christliche Lehre auch zu den Germanen gebracht, die in ihrer Heimat geblieben waren. Glaubensboten („Missionare“) reisten durch das Land und kämpften mit  Worten und Taten für Christus.

Der berühmteste Missionar war Bonifatius. Immer wieder zog er in das Land der Tbüringer und der Hessen. Schwer war es, diese Menschen zu bekehren, denn Gott war ja nicht zu hören und zu sehen. Einmal aber fällte Bonifatius eine uralte Eiche, die Donar geweiht war. Als die Rache Donars ausblieb, glaubten viele, dass der Christengott stärker sei und ließen sich taufen. Um die getauften bei ihrem neuen Glauben zu halten, setzte Bonifatius an manchen Orten tüchtige Helfer als Bischöfe ein. So entstanden im Germanenland Bischofssitze, die Bonifatius von Mainz aus leitete. Als alter Mann wollte er noch selbst die Friesen bekehren. Dabei starb er 754 den Tod als Märtyrer.

 

I. Beantworten Sie die Fragen: 

  1. Was bedeuteten der Sturm und der Donner für die Germanen?
  2. Wozu brachten die Germanen den Göttern Opfer dar?
  3. Welche Wesen hausten auf der Erde außer Götter?
  4. Welche Germanenstämme hatten den christlichen Glauben kennengelernt?
  5. Wer kämpfte mit  Worten und Taten für Christus?
  6. Warum war es schwer, die Germanen zu bekehren?
  7. Wie entstanden im Germanenland Bischofssitze?

 

II. Geben Sie den Text wieder, verwenden Sie dabei das folgende Wortmaterial:

(Natur) belebt sein- (Göttervater) jagen auf- (Donar) werfen auf- (Germanen) darbringen- (Wesen) hausen auf, eingreifen in- (Germanenstämme) vorgestoßen sein in- (Missionare) reisen durch, kämpfen mit- (Bonifatius) ziehen in, bekehren- (Missionar) einsetzen an- (Bischofssitze) entstehen in- (Bonifatius) sterben als.

  

III. Definieren Sie die folgenden Begriffe und bilden Sie damit eigene Sätze:

Göttervater- Kriegsbeute- Germanenstamm- Völkerwanderung- Glaubensbote- Christengott- Bischofssitz