Der Reichstag in der deutschen Geschichte
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Der Reichstag in der deutschen Geschichte

 

Die Geschichte des geeinten deutschen Nationalstaates beginnt am 18. Januar 1871 mit der Kaiserproklamation im Spiegelsaal zu Versailles. Wenige Wochen später, am 21. März 1871, tritt der neu gewählte Reichstag in Berlin zusammen.

Im August 1914 muss Deutschland in die Machtprobe des Ersten Weltkrieges eintreten. In den unbarmherziegen Materialschlachten an der Kriegsfront erweist sich bald die innere Schwäche des Kaiserreiches. Der Kaiser muss abdanken. Am 9. November 1918 hat die revolutionäre Welle die Reichshauptstadt Berlin ergriffen. Ein Zurück zur Monarchie ist nun nicht mehr möglich.

Am 19. Januar 1919 finden die Wahlen zur Nationalversammlung statt. Sie bringen den hinter der Republik stehenden Parteien Sozialdemokraten, Zentrum und Demokraten eine klare Mehrheit. Die junge Republik hat es schwer. Bereits in der Reichstagswahl vom 6. Juni 1920 verlieren die Parteien der Weimarer Koalition die Mehrheit im Reichstag. Die Feinde der Republik gewinnen Oberwasser. Eine Serie von politischen Morden war vorausgegangen: An den Spartakus-Führern Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg.

Im Jahr 1923 gerät die Republik an den Rand des Abgrunds. Äußerer Druck und innere Zerrissenheit treffen zusammen: Die Ruhrbesetzung durch französische und belgische Truppen; der deutsche passive Widerstand und der Wirtschafts- und Währungsverfall. Die Republik überlebt. Die guten mittleren Jahre der Republik sind mit dem Namen des deutschen Außenministers Dr. Gustav Stresemann verbunden. International bedeutet die Ära Stresemann eine kurze Atempause der Entspannung und Verständigung.

Als im Herbst 1929 eine weltweite Wirtschaftskrise ausbricht, wird diese günstige Entwicklung nachhaltig erschüttert. Die Regierung der Großen Koalition bricht im März 1930 auseinander. Sie war die letzte auf parlamentarischer Grundlage gebildete Regierung der Republik. Zum gleichen Zeitpunkt hat Deutschland bereits über 31/2 Millionen Erwerbslose. Im Volke breitet sich Hoffnungslosigkeit aus. Aus den Reichstagswahlen vom 14. September gehen die Nationalsozialisten mit 107 Sitzen als Sieger hervor. Die Weimarer Republik geht dem Untergang entgegen.

Am 30. Januar 1932 wird Hitler zum Reichskanzler ernannt. Am Abend des 27. Februar brennt der Reichstag. Die nationalsozialistische Herrschaft führt Deutschland und Europa in die Katastrophe des Zweiten Weltkrieges.

1971, genau 100 Jahre nach dem Zusammentritt des ersten Reichstages, ist das Reichstagsgebäude wieder aufgebaut. Die staatliche Einheit Deutschlands ist am 3. Oktober 1990 endlich erreicht.

         

I. Beantworten Sie die Fragen: 

  1. Wann und womit beginnt  die Geschichte des geeinten deutschen Nationalstaates?
  2. Was erweist sich während des 1.Weltkrieges?
  3. Wie sind die Ergebnisse der Wahlen zur Nationalversammlung 1919?
  4. Wie verändert sich die Situation nach der Reichstagswahl 1920?
  5. Warum  gerät die Republik im Jahr 1923 an den Rand des Abgrunds?
  6. Wann wird die günstige Entwicklung der Republik erschüttert?
  7. Wer wird 1932 Reichskanzler?
  8. Welche Folgen hat die nationalsozialistische Herrschaft für Deutschland?

 

II. Geben Sie die Geschichte des deutschen Reichstages wieder: 

(Geschichte) beginnen- (Reichstag) zusammentreten in- (Deutschland) eintreten in- (Schwäche) sich erweisen in- (Wahlen) stattfinden zu, bringen- (Parteien) verlieren- (Republik) geraten an- (Jahre) verbunden sein mit- (Wirtschaftskrise) ausbrechen- (Hoffnungslosigkeit) sich ausbreiten in- (Nationalsozialisten) hervorgehen als- (Hitler) ernennen zu- (Herrschaft) führen in- (Reichstagsgebäude) aufgebaut sein- ( Einheit Deutschlands) erreicht sein.

 

III. Definieren Sie die folgenden Begriffe und bilden Sie damit eigene Sätze: 

Kaiserproklamation- Oberwasser gewinnen- Wirtschaftskrise –Hoffnungslosigkeit- Erwerbsloser- Wirtschaftsverfall-  Währungsverfall.