Stereotype
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Stereotype

 

Vorurteile eines „Stammes“ über fremde Stämme und Nationen gibt es viele. Man nennt solche Vorurteile (die sich auf Eigenschaften von Personengruppen beziehen) in der Fachsprache Stereotype. In den USA galten die Chinesen als abergläubisch, hinterlistig, konservativ, dumm und betrügerisch, bei den Engländern dagegen als fleißig, höflich, intelligent und familientreu.

In der Meinung über die Italiener scheint es dagegen in den beiden englischsprechenden Ländern schon mehr Übereinstimmungen zu geben. Die Italiener „sind“: künstlerisch begabt, musikalisch, fromm, redselig, aufbrausend, impulsiv, rachsüchtig, faul, untzverlässig, schmutzig und zänkisch. Das Stereotyp eines Volkes kann sich im Wandel der Zeiten sehr unterschiedlich darstellen. Vor etwa 200 Jahren galten „die Schweden“ noch als eine ausgesprochen kriegerische Nation, heute schätzt man sie als friedliebend. Mit den ja immer möglichen Gegen-Erfahrungen wird man leicht fertig. Hat man sich einmal darauf geeinigt, dass Italiener heißblütig, aber faul sind, und kann man sich eines Tages der Begegnung mit einem nicht entziehen, der weder heißblütig noch faul ist, so behandeln wir ihn als Ausnahme, sagen auch: er ist gar kein „richtiger“ Italiener.

Das Deutschlandbild ist – trotz Hitler und Nazigreuel – heute besser, als es in den vergangenen Jahrhunderten war. Und: Die Vorurteile sind oft nur eine Fortsetzung geographischer Vorurteile in Deutschland selbst. So ähnelt das Deutschlandbild des Italieners dem Preußenbild des Bayern, das Deutschenbild der Franzosen dem Ostelbierbild der Rheinländer. Die Stereotype wandern von Süd nach Nord, von West nach Ost. Der Westen wird identifiziert mit Kultur und Zivilisation, Raffinesse und Eleganz, aber auch ihrer Kehrseite, Verfeinerung bis hin zur Lasterhaftigkeit. Im Osten dagegen liegt das ursprüngliche Leben, wohnt der gutmütige, naive Bauer mit seinem Negativ-Pendant: Suff, Sentimentalität und Grausamkeit.

Wenn es uns nicht gelingt das Vorurteil zu widerlegen, suchen wir nach empirischen Hinweisen, am besten Statistiken, die das Vorurteil als Vorurteil entlarven. Aber auch diese Versuche bleiben allzuoft erfolglos. Das mag vielleicht daran liegen, dass die Feststellung dessen, was „wirklich“ ist, auch mit wissenschaftlichen Methoden oft nicht gelingt. Können wir die Wirklichkeit fehlerfrei und unverbogen widerspiegeln?

 

I. Beantworten Sie die Fragen zum Text: 

1. Was nennt man in der Fachsprache Stereotype?

2. Wie ändert sich das Stereotyp eines Volkes im Wandel der Zeiten?

3. Wie ist heute das Deutschlandbild?

4. Womit wird der Westen identifiziert?

5. Wer wohnt im Osten?

6. Warum gelingt uns oft nicht, das Vorurteil zu widerlegen?

 

II. Setzen Sie die passenden Adjektive ein: 

  1. Der Mensch bestrebt heimlich, jemandem zu schaden, sich einen Vorteil zu verschaffen. Er ist _______.
  2. Mein Bruder hält in seinen Gewohnheiten am Alten fest. Er ist sehr _____.
  3. Der Geschäftspartner hat mich bei diesem Geschäft betrogen. Er ist _____.
  4. Dieser Mensch ist vom Glauben an Gott erfüllt. Er ist _____.
  5. Mein Nachbarr sucht oft Streit. Er ist sehr _____.
  6. Wenn er getrunken hat, wird dieser schweigsame Mensch richtig _____.
  7. Der Mann glaubt an alle Vorbedeutungen. Er ist sehr _____.

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          zänkisch- hinterlistig- redselig- fromm- abergläubisch- konservativ-       betrügerisch.

 

III. Definieren Sie die folgenden Begriffe und bilden Sie damit eigene Sätze:

Fachsprache- Personengruppe- Deutschlandbild- Ostelbierbild- Lasterhaftigkeit –Kehrseite.