" Ich bin ein Deutscher"
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„Ich bin ein Deutscher“

 

Viele von ihnen, mehrfach zwangsumgesiedelt und nirgendwo verwurzelt, erreichen in der Bundesrepublik Deutschland die Endstation ihrer Träume, an deren Erfüllung sie schon nicht mehr geglaubt hatten. Sie reden alle ganz unbekümmert vom „Vaterland“, freuen sich „daheim im Reich“ zu sein. Doch in der wiedergefundenen Heimat empfängt sie kein Jubel, kein feierliches Zeremoniell. Ganz am Anfang, beim Schlangestehen im Durchgangslager, zeigen die Wartenden noch viel Geduld und fröhliche Gesichter. Denn dort geht es vor allem um den amtlichen Registrierschein. Das Papier bestätigt die „Vorprüfung der deutschen Volkszugehörigkeit“.

Etliche Behördengänge sind zunächst vergeblich. Denn wer noch keinen Vertriebenenausweis besitzt, gilt nur als unvollkommener Deutscher, muss auf einen Teil der Unterstützung verzichten. Den Ausweis bekommt nur, wer seine deutsche Volkszugehörigkeit nachgewiesen hat. Schon diese Prozedur kann, „bis zu fünf Jahre dauern“.

Der Zuzug aus dem Ausland belastet den Arbeitsmarkt oder, wenn die Neuankömmlinge keinen Job finden, die Arbeitslosenversicherung und die Sozialhilfe. Die Neuankömmlinge, ob aus Polen oder der Türkei, könnten keineswegs damit rechnen, bevorzugt eingestellt zu werden. Im Zweifel und bei gleicher Qualifikation ziehen viele Personalsachbearbeiter Deutsche vor, bei Entlassungen sind meistens Ausländer zuerst dran. Das schlägt sich auch in der Arbeitslosenquote nieder, die bei den Nichtdeutschen fast doppelt so hoch ist wie bei den Deutschen.

Ernst zu nehmende Konkurrenten für einheimische Arbeitnehmer waren jahrelang die Aussiedler aus dem Osten. Zu Beginn der Zuzugswelle rissen sich die Arbeitgeber noch förmlich um die arbeitswilligen und gut ausgebildeten Deutschstämmigen aus Polen oder der Sowjet-Union. Doch unter den Arbeigebern macht sich Ernüchterung breit. In den Großbetrieben, wo meistens neueste Technik eingesetzt wird, haben es die Aussiedler schwer. Sie werden mit computergesteuerten Drehmaschinen oft nicht fertig, weil es so etwas in ihrer alten Heimat kaum gab. Der Konflikt wird noch an Schärfe gewinnen. Die Arbeitsämter müssen für die Integration der Aussiedler und Asylanten Milliarden Euro aufbringen.

Zwar ist dieses Geld langfristig nicht schlecht angelegt; denn die Aussiedler, zu 80 Prozent jünger als 45 Jahre, verbessern auf Dauer die ungünstige Altersstruktur der deutschen Bevölkerung. Und weil aus den Jung-Zuwanderern, sofern sie Arbeit finden, langjährige Beitragszahler für die Sozialkassen werden, wird diese Immigration eines Tages als „ein Gewinn für deutsches Volk“ erweisen.

 

I.   Beantworten Sie die Fragen zum Text

  1. Was erreichen viele Menschen in der BRD?
  2. Was bestätigt der amtliche Registrierschein?
  3. Warum sind etliche Behördengänge zunächst vergeblich?
  4. Wer bekommt den Vertriebenenausweis?
  5. Was belastet der Zuzug aus  dem Ausland?
  6. Wen ziehen viele Personalsachbearbeiter bei der Einstellung vor?
  7. Warum haben es die Aussiedler in den Großbetrieben schwer?
  8. Was verbessern die Aussiedler auf Dauer?

 

II Ersetzen sie die unterstrichenen Wörter durch Synonyme aus dem Text: 

  1. Durch diese Straße gelangt man zum Bahnhof.
  2. Viele Menschen sind von der Erfüllung ihrer Träume überzeugt.
  3. Das Mädchen erfreute sich am Anblick der Blumen.
  4. Am Anfang zeigen die Wartenden viel Ausdauer.
  5. Nicht alle Aussiedler haben einen Vertriebenenausweis.
  6. Man muss seine deutsche Volkszugehörigkeit bestätigen.
  7. Die Neuankömmlinge können sich auf die Unterstützung nicht verlassen.

 

III. Definieren Sie die folgenden Begriffe und bilden Sie damit eigene Sätze:

Schlangestehen- Volkszugehörigkeit- Behördengang- Arbeitsmarkt- Neuankömmling – Arbeitslosenversicherung- Sozialhilfe- Personalsachbearbeiter –Beitragszahler- Arbeitslosenquote.