Auguste Comte
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Auguste Comte

 

Auguste Comte war Mathematiker, Philosoph und Religionskritiker. Vor allem ist er jedoch als einer der Begründer der Soziologie hervorgetreten. Comte hat als erster den Begriff „Soziologie“ geprägt. Auguste Comte wurde am 19. Januar 1798 in Montpellier als Sohn eines Steuerbeamten geboren. Nach dem Besuch der Schule studierte Auguste Comte an dem Eliteinstitut École Polytechnique in Paris. Später wurde er Student, Freund und Sekretär des bedeutenden Industrie- und Sozialtheoretikers Graf Claude-Henri Comte de Saint-Simon.

Comte sah die Soziologie, als die letzte und die größte von allen Wissenschaften, eine Disziplin, die alle weiteren Wissenschaften umfassen würde und die ihre Entdeckungen in ein zusammenhängendes und vollständiges Ganzes integrieren und beziehen würde. Die Soziologie ist Comte zufolge die Wissenschaft, die die Methoden aller anderen Wissenschaften benutzt, nämlich Beobachtung, Experiment, Klassifikation und Vergleich sowie zusätzlich die historische Methode.

Obgleich seine Theorien während seiner Lebenszeit und auch noch danach sehr einflussreich waren, sind sie doch bald umstritten gewesen. Comte prägte bereits 1838 die Bezeichnung „Soziologie“; Forschung auf „soziologischem“ Gebiet gab es aber durchaus schon vorher, nur existierte bis Comte kein verbindlicher Begriff dafür. Comtes besondere Hervorhebung des gegenseitigen Verbundenseins der unterschiedlichen Sozialelemente gilt heute als Vorwegnahme des modernen Funktionalismus.

Der Soziologie Norbert Elias würdigte Comte als Klassiker, der noch die wesentliche Frage nach der langfristigen gesellschaftlichen Entwicklung gestellt hat, auch wenn Elias Comtes Antworten auf diese Frage für anregend, aber unzureichend hält

Comtes Idee der Soziologie als Königin aller Wissenschaften wurde nie verwirklicht. Dagegen gilt Comte heute vielen als typischer Vertreter des ungebrochenen und übersteigerten Fortschrittsglaubens des 19. Jahrhunderts und der frühen Moderne.

Ferner wurde Comtes Wortprägung „Positivismus“ von Kritikern seither zur Bezeichnung unhinterfragter Wissenschaftsgläubigkeit und zügelloser Sozialtechnologie verwendet, wobei der Begriff teilweise inflationär gebraucht wurde: bereits Karl Marx verwendete die Bezeichnung „Positivismus“ in sehr allgemeiner, kritischer Absicht.

 

 I. Beantworten Sie die Fragen zum Text: 

  1. Was war Auguste Comte?
  2. Wo und wann wurde Comte geboren?
  3. Als was sah Comte die Soziologie?
  4. Was ist die Soziologie  Comte zufolge?
  5. Was gilt heute als Vorwegnahme des modernen Funktionalismus?
  6. Wie würdigte der Soziologie Norbert Elias Comte?
  7. Als was gilt heute Comte?
  8. Wozu wurde Comtes Wortprägung „Positivismus“ von Kritikern verwendet?

 

II. Erklären Sie die folgenden Begriffe und bilden Sie damit eigene Sätze: 

Religionskritiker- Eliteinstitut- Industrie- und Sozialtheoretiker- Lebenszeit- Sozialelement- Fortschrittglauben- Wortprägung- Wissenschaftsgläubigkeit

 

  III. Geben Sie den Text an Hand folgender Wendungen wieder: 

  1. Mathematiker, Philosoph sein- als Begründer hervortreten- den Begriff prägen- in Montpellier geboren werden- am Elitinstitut studieren- Freund und Sekretär werden- Soziologie sehen- alle Wissenschaften umfassen- Entdeckungen integrieren, beziehen- Methoden benutzen;
  2. während seiner Lebenszeit einflussreich sein- die Bezeichnung prägen als Vorwegnahme des modernen Funktionalismus gelten- als Klassiker würdigen- Comtes Ideen verwirklichen- als Vertreter gelten- von Kritikern verwenden.