Freigabe harter Drogen - der Ausweg?
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Freigabe harter Drogen – der Ausweg?

 

Viele der (Rauschgift-)Abhängigen können ihre teure Sucht nur durch Straftaten finanzieren. Eine beispiellose Welle von Beschaffungskriminalität hat die Bundesrepublik Deutschland erfasst: Diebstahl, Erpressung, Raub und Mord. Freigabe -– das wäre die Legalisierung der Rauschgifte. Drogen würden in staatlich konzessionierten Läden frei oder auf Rezept verkauft, mit Reinheitsgarantie, mit einem Prüfsiegel des Bundesgesundheitsamtes und einer aufgedruckten Warnung des Bundesgesundheitsministeriums.

Befürworter eines so radikalen Schrittes entwickeln faszinierende Perspektiven: Die Freigabe zerstört, quasi über Nacht, den Drogen-Schwarzmarkt. Das organisierte Verbrechen verliert seine größte Einnahmequelle. Und die Steuern auf das Rauschgift bringen Geld in die Staatskasse.

Die ökonomische Logik stimmt: Es ist die Illegalität der Drogen, welche die Preise in die Höhe treibt und die Profite der kriminellen Banden maximiert und sichert. Süchtige kaufen den Stoff um jeden Preis. Der Preisdruck treibt sie in den Drogenhandel, in die Beschaffungskriminalität.

Beschaffungskriminalität – das ist Diebstahl und Betrug, Rezeptfälschung und Raub. Drogenabhängige schreiben einen wesentlichen Teil der Kriminalstatistik. In vielen Großstädten geht die Hälfte der Auto- und Wohnungseinbrüche auf ihr Konto.

Es lässt sich kaum daran zweifeln, dass eine Drogenfreigabe die Beschaffungskriminalität auf einen Bruchteil reduzierte. Polizei, Gerichte und Gefängnisse würden entlastet.

Diese wirtschaftspolitische Waffe freilich löst nur eine Seite der Probleme: Sie entzieht zwar dem illegalen Drogengeschäft den goldenen Boden, sie beendet auch die Kriminalisierung der Süchtigen. Die Gesellschaft zahlt aber dafür einen fürchterlichen Preis: die unkontrollierbare Ausweitung der Sucht. Drogenfreigabe erleichtert den Zugriff zum Gift. Drogenfreigabe bekämpft zwar wirksam das Verbrechen, setzt aber die Hemmschwelle herab. Drogenfreigabe bekämpft zwar wirksam das Verbrechen, fördert aber ebenso wirksam den Konsum. Die Kriminalität sinkt, die Zahl der Abhängigen und die Zahl der Toten steigen.

Drogenfreigabe ist Ausweg und Kapitulation zugleich. Sie kapituliert zwar nicht vor dem Verbrechen, sehr wohl aber vor der Sucht. Sie ist kein Ausweg aus der Sucht, sondern führt im Gegenteil tiefer in sie hinein.

 

I. Beantworten Sie die Fragen zum Text

  1. Wodurch finanzieren viele Abhängige ihre Sucht?
  2. Wie würden die Drogen nach der Legalisierung verkauft?
  3. Welche Perspektiven entwickeln Befürworter der Drogenfreigabe?
  4. Was maximiert die Profite der kriminellen Banden und warum?
  5. Was ist die Beschaffungskriminalität?
  6. Welche Probleme löst die Drogenfreigabe?
  7. Welchen Preis zahlt die Gesellschaft für die Drogenlegalisierung?
  8. Warum ist Drogenfreigabe Ausweg und Kapitulation zugleich?

 

II. Was passt zusammen?

  1. das Wegnehmen von fremden Eigentum unter Androhung oder  Anwendung von Gewalt
  2. durch Drohungen von Gewalt zu etwas zwingen
  3. das Stehlen, rechtswidrige Anwendung fremden Eigentums
  4. vorsätzliche Tötung
  5. unter Überwindung von Schwierigkeiten dafür sorgen, dass etwas, was gebraucht wird, zur Verfügung steht
  6. das Straffälligsein
  7. das Täuschen, Irreführen
  8. das Vergehen, die Straftat
  9. in betrügerischer Absicht etwas nachbilden, um es als echt auszugeben

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a. Kriminalität  b. Erpressung  c. Fälschung  d. Raub  e. Beschaffung  f. Mord                                                              g. Diebstahl        h. Betrug          i. Delikt

 

III. Erklären Sie die folgenden Begriffe und bilden Sie damit eigene Sätze:

Drogenabhängiger- Straftat- Beschaffungskriminalität- Reinheitsgarantie- Bundesgesundheitsministerium- Befürworter- Schwarzmarkt- Einnahmequelle- Rezeptfälschung- Wohnungseinbruch – Drogenfreigabe.