Othmar Spann
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Othmar Spann

 

Othmar Spann, österreichischer Philosoph und Soziologe, wurde am 1.10. 1878 als Sohn eines Kleinunternehmers in Wien geboren. Durch den Bankrott des väterlichen Betriebes war Spann ein Besuch des Gymnasiums nicht möglich. Dennoch konnte er ohne Matura 1898 das Studium in Wien, später in Zürich, Bern und Tübingen aufnehmen. 1908 hatte er seine Dozententätigkeit, sie wandelte sich später zur Professur, an der Deutschen Technischen Hochschule in Brünn aufgenommen. Spann wirkte dort bis 1918. Den ersten Weltkrieg erlebte Spann als Infanterieoffizier in Galizien, wurde aber bereits im ersten Kriegsjahr schwer verwundet. Nach dem Krieg wurde Spann 1919 als Professor an die Staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Wien berufen. Seine dezidierte Gegnerschaft gegen Marxismus und Liberalismus führte in den 20er Jahren zu regelrechten Saalschlachten unter den Hörern. Seine Person wurde Gegenstand polemischer Auseinandersetzung in den Presseorganen. Dadurch steigerte sich zugleich sein Bekanntheitsgrad. 1925-1937 hielt Spann an fast allen deutschen Hochschulen Vorträge, aber auch das europäische Ausland lud ihn zu zahlreichen Veranstaltungen ein. Spanns eigener soziologischer Ansatz brachte ihm 1926 die Auseinandersetzung mit der herrschenden Theorie auf dem 5. Deutschen Soziologentag. Seine volkswirtschaftlichen Arbeiten treten allmählich in den Hintergrund. Bis 1930 versuchte Spann zudem, Einfluß auf die österreichische Heimwehr zu erlangen. 1938 wird Spann in München verhaftet, die Lehrtätigkeit wird ihm verboten, er zieht sich auf einen Landsitz im Burgenland zurück. 1946 wird Spann rehabilitiert, darf jedoch seine Lehrtätigkeit nicht mehr aufnehmen. Seit 1958 erscheinen die ersten Nachlaßwerke. Spann zählt zu den bekanntesten Soziologen und Philosophen zwischen den Weltkriegen. In der Tradition der idealistischen Philosophie entfaltete er eine reiche Publikationstätigkeit; die von ihm bearbeitete Themenfülle versuchte das grundgelegte universalistische System, die sogenannte Ganzheitslehre, umfassend zu entwickeln. Im bewussten Rückgriff auf mittelalterlich-scholastische Denkfiguren erweist sich Spann als Gegner des Individualismus, d.h. einer Auffassung, die die Gesellschaft als reine Wechselbeziehung autarker Individuen zu begreifen sucht.

 

I. Beantworten Sie die Fragen zum Text

  1. Was war der Vater von Othmar Spann?
  2. Warum konnte Othmar Spann das Gymnasium nicht besuchen?
  3. Wo unterrichtete Othmar Spann nach dem 1. Weltkrieg?
  4. Warum steigerte sich Othmar Spann’s Bekanntheitsgrad?
  5. Was geschah mit Othmar Spann 1938?
  6. Mit welchen Themen beschaftigte sich Othmar Spann?
  7. Was versuchte Othmar Spann mit seinen Themen zu entwickeln?
  8. Als was erweist sich Othmar Spann?

 

II. Erklären Sie die folgenden Begriffe und bilden Sie damit eigene Sätze: 

Kleinunternehmer – Dozententätigkeit – Hochschule – Infanterieoffizier – Kriegsjahr – Saalschlacht – Auseinandersetzung – Soziologentag – in den Hintergrund treten – Heimwehr – Landsitz – Publikationstätigkeit – Themenfülle

 

III. Geben Sie den Text an Hand folgender Wendungen wieder: 

1. in Wien geboren werden – Studium aufnehmen – sich zur Professur wandeln – schwer verwundet werden – als Professor berufen werden – zu Saalschlachten führen – Vorträge halten – zu Veranstaltungen einladen – Auseinandersetzung bringen;

2. 1938 verhaftet werden – sich auf Landsitz zurückziehen – 1946 rehabilitiert werden – Lehrtätigkeit nicht mehr aufnehmen dürfen – Publikationstätigkeit entfalten – Ganzheizlehre entwickeln – sich als Gegner erweisen.