Thema 5. Wohnen in Deutschland
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Thema 5. Wohnen in Deutschland

 

Fragen

1. Wohnungsbau im zwanzigsten Jahrhundert

2. Wohnkultur der Deutschen

 

1. Wohnungsbau im zwanzigsten Jahrhundert

Die Entwicklung des Wohnungsbaus in der Bundesrepublik Deutschland war während eines Vierteljahrhunderts durch die Notwendigkeit bestimmt, den durch Kriegsverluste und Bevölkerungsumschichtungen bedingten Wohnungsmangel zu überwinden. Bis in die sechziger Jahre musste zur Verwaltung des Mangels die Wohnungszwangswirtschaft aufrechterhalten werden. Zu Beginn der achtziger Jahre war das Verhältnis zwischen Wohnungsangebot und -nachfrage rein rechnerisch zwar annähernd ausgeglichen. Vielfach bestand aber ein spezifischer Wohnungsmangel: So fehlte es — vor allem in den Ballungsgebieten — an Wohnraum zu erschwinglichen Mieten, an Wohnungen für kinderreiche Familien usw. Im Ganzen gesehen, wartet die Wohnungsbaustatistik der Bundesrepublik mit eindrucksvollen Zahlen auf: Gut zwei Drittel der 1983 bestehenden Wohnungen wurden erst nach1949 errichtet. Auf jeweils 1 000 Einwohner kamen 1982 etwa 420 Wohnungen gegenüber 340 im Jahre 1970 und nur 200 im Jahre 1950. Diese quantitative Verbesserung des Wohnungsangebots wurde durch die hohen Bauleistungen der fünfziger und sechziger Jahre ermöglicht. Der jährliche Zugang an Neubauwohnungen belief sich bis 1974 auf durchschnittlich 550 000, erst danach sank er wegen der stark gestiegenen Baupreise auf weniger als 400 000. Die Qualität der neuerrichteten Wohnungen nahm ständig zu. Fast alle neugebauten Wohnungen sind heute mit Sammelheizung und Bad ausgestattet; die durchschnittliche Wohnfläche hat sich seit 1952 von 55 auf mehr als 100 m2 vergrößert.

In den Wiederaufbaujahren hatte der öffentlich geförderte soziale Wohnungsbau einen entscheidenden Anteil an der raschen Behebung der Wohnungsnot. Das mit dem ersten Wohnungsbaugesetz von 1950 eingeleitete Förderungsprogramm zielte auf die Beschaffung von preisgünstigem Wohnraum für einkom­mensschwache Bevölkerungsschichten. So wurden in den Jahren 1949 bis 1955 sechs von zehn Wohnungen im sozialen Wohnungsbau errichtet. Neben dem „Ersten Förderungsweg" gab es seit 1966 die Förderung von Bauvorhaben im Rahmen des steuerbegünstigten Wohnungsbaus für Personen mit mittlerem Einkommen. Die Bedeutung des sozialen Wohnungsbaus ging aber ständig zurück: In den siebziger Jahren wurden weniger als ein Drittel der Neuwohnungen aus Sozialbaumitteln gefördert. Mit 674 300 fertiggestellten Wohnungen erreichte der Bauboom im Jahre 1973 seinen Gipfel; 1982 wurde mit nur315 400 Fertigstellungen der tiefste Stand der Nachkriegszeit erreicht. Durch den raschen Anstieg der Bau- und Bodenpreise In den Jahren zuvor und durch den Auftrieb der Hypothekenzinsen war vor allem der Einfamilien­hausbau zurückgedrängt worden. Eine erneute Belebung des Wohnungsbaus deutete sich im Lauf des Jahres 1982

bereits an; die wohnungspolitischen Maßnahmen der christlich-liberalen Bundesregierung verliehen ihm weitere, kräftige Impulse.

 

2. Wohnkultur der Deutschen

Deutschland ist für die Vielfalt seiner Häuser Weltberühmt. Man reist nach Deutschland, um den deutschen Baustil, nach ökologischen Vorgaben gebaute Häuser mit Solardächern, alte Fachwerkbauten, restaurierte Stadthäuser, Die deutsche Bausteingotik, alte Bauernhöfe oder Wasserburgen zu bestaunen.

In den Innenstädten dominieren Reihenhäuser, außerhalb der Innenstädte  meist freistehende Häuser und Doppelhäuser. Viele Deutsche träumen davon in einem“ Altbau „ mit hohen Decken zu wohnen oder wollen z. B. einen alten Bauernhof auszubauen. Andere bevorzugen transparente, moderne Neubauten. In die moderne Architektur fließen in den letzten Jahren  zunehmend Erkenntnisse des ökologischen Bauens. Der Energiebedarf und damit die Kosten können so um ein mehrfaches gesenkt werden. Insgesamt leben in Deutschland mehr Menschen zur Miete als im Eigenheim, aber jedem Einwohner stehen im Durchschnitt rund 40 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung.

Die Wohnungen sind gut ausgestattet. Für über 95 % der Wohnungen sind Bad und WC sowie Heizung selbstverständlich und die Fenster verfügen über doppelte Verglasung. Das Haus oder die Wohnung einer Familie  verfügt meist über Flur, Küche, Ess-und Wohnbereich, Schlafzimmer, ein bis zwei Kinderzimmer sowie ein Bad und eine separate Gästetoilette. Zum Standard gehören außerdem meist ein Keller sowie Balkon und ein Garten.

Die Deutschen verbringen sehr viel Zeit in ihren Wohnungen. Die Familie sitzt zusammen, es werden Freunde und Verwandte zum Kaffee und Kuchen oder zum Essen eingeladen. Die  Häuser und größere Wohnungen werden meist von Familien bewohnt. In Deutschland gibt es auch Wohngemeinschaften. d. h. Häuser oder Wohnungen  mit mehreren unabhängigen Personen, die sich den Wohnraum teilen. In Wohngemeinschaft besitzt zwar jeder sein eigenes Zimmer, Küche, Bad und Garten werden aber gemeinsam genutzt.

 

Aufgaben zum Thema

1. Bereiten Sie eine kurze Mitteilung über Wohnverhältnisse der Jugend.

2. Finden Sie Informationen über moderne Wohnpolitik Deutschlands.